„Ich bin doch gesetzlich unfallversichert“, wirst du nun sagen, und damit hast du auch recht. Aber mit der gesetzlichen Unfallversicherung bist du oft nur wenige Stunden am Tag versichert, und das auch noch lange nicht bei jedem der Fälle. Wenn die gesetzliche Unfallversicherung in Anlehnung an die Kfz-Haftpflicht eine Grundabsicherung für den eigenen Körper ist, ist die private Unfallversicherung die Vollkasko für den eigenen Körper. Als personenbezogene Versicherung sollte sie eine hohe Priorität haben.
Tipp:
Die private Unfallversicherung ist eine Zusatzversicherung. Das bedeutet, im Schadensfall hast du ggf. einen Leistungsanspruch durch beide Versicherungen.
Wen versichert die Unfallversicherung?
Die gesetzliche Unfallversicherung schützt nur einige wenige Personenkreise, wie z.B. Arbeitnehmer, Schüler und Studenten. Mit der privaten Unfallversicherung kann sich jeder schützen.
Ein paar Ausnahmen gibt es hier allerdings. Dauernd pflegebedürftige Personen und solche, die aufgrund ihrer Erkrankung die Verantwortung für sich selbst nicht mehr übernehmen können und weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen sind, können sich nicht privat Unfallversichern.
Auch Personen mit besonders gefährlichen Berufen sind ausgeschlossen. Dazu zählen z.B.:
Stuntmen
Artisten und Akrobaten
Profisportler
Berufstaucher
Wo und wann sind wir versichert?
Gesetzlich unfallversichert sind wir nur in Deutschland und nur an bestimmten Orten oder bei der Ausübung gewisser Tätigkeiten. Also oft nur wenige Stunden am Tag.
Weit darüber hinaus gilt die private Unfallversicherung auf der ganzen Welt und rund um die Uhr und somit in nahezu allen Lebenslagen:
Straßenverkehr
zu Hause
auf der Arbeit
im Urlaub
auf der Arbeit
beim Sport
Und das ist auch wichtig, denn 70% der Unfälle passieren in der Freizeit und sind nicht über die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt.
Durch vielfältige Bausteine, die beim Abschluss einer Unfallversicherung zur Verfügung stehen, können wir uns unseren ganz individuellen Versicherungsschutz zusammenstellen. Eine gute Unfallversicherung leistet im privaten und beruflichen Bereich. Wir brauchen sie immer dann, wenn das Schicksal uns trifft und wir durch einen Unfall dauerhaft eingeschränkt, also invalide sind. Im schlimmsten Falle sind wir lebenslang an einen Rollstuhl gebunden, verlieren eventuell unsere Einnahmen über die Arbeitsstelle oder müssen das Haus und das Auto vollständig umbauen oder gar umziehen. Da es auch in diesem Bereich nur sehr geringe gesetzliche Leistungen gibt, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Unfallversicherung.
Welche Kosten und Leistungen übernimmt die Unfallversicherung
Invalidität
Sicherlich ist die Invaliditätsleistung im Allgemeinen der wichtigste Baustein einer Unfallversicherung. Durch diese Leistung erhalten wir bei einer dauerhaften Beeinträchtigung (länger als 3 Jahre und ohne, dass eine Änderung zu erwarten ist) häufig mehrere Hunderttausend Euro. Dieses Geld soll dem Umbau von Haus und Auto dienen. Denn wer körperlich eingeschränkt ist, benötigt nicht selten eine andere wohnliche Situation. So muss vielleicht die Dusche bodengleich angepasst werden, die Türen verbreitert und Treppen überwunden werden. Auch das Auto benötigt eventuell einen Umbau. Die Kosten summieren sich schnell. Für all diese Kosten steht dann die Leistung aus der Invalidität zur Verfügung.
Invalidität muss durch einen Arzt schriftlich festgehalten werden
Grad der Invalidität legt die Gliedertaxe fest
Invaliditätsgrad bestimmt die Höhe der Versicherungssumme, die du im Schadensfall erhältst
Z.B. ist die Höhe der Invalidität, und damit der gezahlten Summe, bei einem dauerhaft eingeschränkten oder fehlenden Daumen nicht so hoch, wie bei dem kompletten Arm.
Beispiel:
Du hast eine Invaliditätssumme von 100.000€ versichert. Bei einem Unfall hast du den Daumen verloren. Dieser hat einen Invaliditätsgrad von 20%. Wir zahlen 20.000 €. Die Invaliditätsleistung erhältst du als Einmalzahlung.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit vom Einschluss einer sogenannten „Progression“. Mit diesem Einschluss erhöht sich die gezahlte Summe ab einem bestimmten Invaliditätsgrad, um einen vereinbarten Prozentsatz.
Beispiel:
Du hast eine Invaliditätssumme von 100.000 € versichert. Nach einem schweren Unfall wird bei dir eine Vollinvalidität von 100% festgestellt. Ohne Progression würdest du nun die vereinbarte Summe von 100.000 € ausgezahlt bekommen. Zum Glück hast du aber eine Progression von 500 % vereinbart. So erhältst du von uns 500.000 €.
1. Die Grundsumme
Die vereinbarte Versicherungssumme ist die Basis zur Berechnung des gezahlten Betrags.
2. Die Gliedertaxe
Sie dient als Übersicht der prozentualen Invalidität je Körperteil und wird mit der Grundsumme verrechnet.
3. Die Progression
Sie wird in Prozent angegeben und erhöht die Grundsumme ab einem bestimmten Invaliditätsgrad.
Rentenleistung
Wer durch einen Unfall dauerhaft beeinträchtigt ist, wird häufig neben anfänglich sehr hohen Kosten für Umbauarbeiten dauerhaft auch einen höheren Kostenaufwand im Alltag haben. Um diese erhöhten Kosten auf lange Sicht aufzufangen, empfiehlt es sich in die Unfallversicherung auch den Leistungsbaustein der Unfallrente mit einzuschließen. Durch diesen Einschluss versichern wir eine monatliche Zahlung, die uns das Versicherungsunternehmen überweist, um auch auf lange Sicht gewappnet zu sein. So schützen wir uns und unsere Familie vor Einkommensverlusten. Denn auch im Todesfall kann die Unfallrente an deine Angehörigen weitergezahlt werden.
Krankenhaustagegeld und Genesungsgeld
Entlastet Angehörige und sich selbst vor hohen Kosten bei Krankenhausaufenthalten
Der Beitrag für Krankenhausaufenthalte liegt bei 10 € pro Tag
Das Genesungsgeld leistet nach der Entlassung aus einem vollstationären Aufenthalt im Krankenhaus
Tagegeld
Auch ohne stationären Aufenthalt kann man arbeitsunfähig und eingeschränkt sein
Das Tagegeld schützt vor finanziellen Verlusten bei Arbeitsunfähigkeit
Zahlt bei Arbeitsunfähigkeit für die Dauer der ärztlichen Behandlung - maximal 72 Wochen
Höhe kann selbst bestimmt werden
Todesfallleistung
Wer durch einen plötzlichen Unfall verstirbt, hinterlässt neben trauernden Angehörigen auch die Kosten für die Beisetzung und diese können heute schnell auf einen fünfstelligen Betrag hinauslaufen. Um Angehörige nicht zusätzlich neben der persönlichen Trauer auch noch finanziell zu belasten, empfiehlt sich der Einschluss der Todesfallleistung. So können zumindest die Kosten durch einen persönlichen Unfalltod abgesichert werden.
Was muss passieren, damit meine Unfallversicherung die kosten übernimmt?
Die Unfallversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Dabei ist der Begriff „Unfall“ genau definiert. „Ein Unfall liegt vor, wenn du durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis, unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidest.“
Aber es muss nicht immer direkt die Invalidität oder gar der Todesfall sein. Schon ein Knochenbruch oder eine Zerrung, wie z.B. ein Bänderriss können dazu führen, dass wir außer Gefecht gesetzt werden. Bei uns hast du die Möglichkeit auch Unfälle durch Eigenbewegung oder eine erhöhte Kraftanstrengung mitzuversichern.
Beispiel:
Du bist auf einer Fahrradtour mit Freunden. Während du neben einem Freund fährst, mit dem du dich unterhältst, bleibst du versehentlich mit deinem Lenker an seinem hängen und stürzt. Du brichst dir unglücklich den Arm. Oder Es geht in den Urlaub und du willst noch schnell deinen Zug bekommen. Du läufst die Bahnsteigtreppen hoch. Da die Stufen nass sind, rutschst du aus und fällst. Du erleidest einen Oberschenkelhalsbruch und durch den Aufschlag auf dein Kinn verlierst du zwei Schneidezähne.
Es gibt Unfälle, die eindeutig sind. Genauso gibt es aber auch versicherte Unfälle, die nicht direkt also solche zu erkennen sind. Wie z.B.: Vergiftung durch Gase, Dämpfe oder Säuren. Oder Gesundheitsschädigungen durch unfreiwilligen Entzug von Flüssigkeiten, Nahrungsmittel, oder Atemluft, sowie durch Erfrierungen. Auch in diesen Fällen bist du über deine private Unfallversicherung abgesichert.
Auch versichert sind z.B.:
Such-, Rettungs- und Bergungskosten
Transport- und Rückreisemehrkosten
Kosmetische Operationen und Zahnbehandlungskosten, die durch einen Unfall entstanden sind.
Kurkostenbeihilfe – bei der Notwenigkeit einer Kur nach einem Unfall.
Psychologische Betreuung nach einem Unfall
Unfallversicherung für Kinder
Für Kinder ist eine Unfallversicherung ebenfalls sehr wichtig, denn gerade die Kleinsten haben naturgemäß noch die meiste Zeit vor sich, in der sie mit einer Beeinträchtigung durch einen Unfall leben müssen. Und auch unsere Kinder haben durch die gesetzliche Unfallversicherung außerhalb von Kindergarten und Schule keinen Schutz. Dabei passieren 80% der Kinderunfälle in der Freizeit. Gerade für Kinder gibt es jedoch sehr günstige Einsteigertarife, die die elterliche Kasse erheblich schonen können. In jedem Fall empfehlen wir dir den Abschluss einer Unfallversicherung für deine Liebsten. Mit einer Ergänzung sind deine Kinder sogar bei dauerhaften Schäden infolge von Krankheit oder Infektionen (z.B. durch Zeckenbiss) und Impfschäden versichert. Mit der richtigen Vorsorge kannst du Unfälle und Krankheit zwar nicht verhindern, wohl aber die finanziellen Folgen entschärfen.
Unfallversicherung für Auszubildende und Studenten
Auch Auszubildende oder Studenten haben meist nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung. Deshalb profitieren Studenten und Auszubildende auch von vergünstigten Tarifen in der Ausbildungsunfallversicherung. Gerade beim Einstieg in das Berufsleben will man optimal abgesichert sein, jedoch zu einem überschaubaren Preis.
Unfallversicherung für Senioren
Wer im Ruhestand ist, hat i.d.R. keinen Schutz mehr durch die gesetzliche Unfallversicherung. Hier ist der private Schutz wichtiger denn je. Kommt es zu einem Unfall durch Bewusstseinsstörungen, aufgrund von ärztlich verordneten Medikamenten, sind die Folgen abgesichert. Dasselbe gilt bei Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei Unfällen im Zusammenhang mit der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel verdoppelt sich die Versicherungssumme sogar.
Zusatzleistungen der Unfallversicherung
Reha- und Assistance-Leistungen
Wie du siehst, schützt die Unfallversicherung der DEVK dich zuverlässig vor den finanziellen Folgen eines Unfalls. Doch wie geht es danach für dich und deine Familie weiter? Medizinische und berufliche Fragen müssen geklärt und der Alltag organisiert werden. Das Reha- und Assistance-Paket ist eine Zusatzleistung unserer Unfallversicherung, mit dem du wichtige Hilfeleistungen sowie Beratungs- und Informationsleistungen versichern kannst. So hast du eine besondere Unterstützung und Expertenrat an deiner Seite und bist gegen die anfallenden Kosten geschützt.
Darunter zählen z.B.:
Erstgespräche, Beratung, Pflegeschulung
Vermittlung von Ansprechpartnern, z.B. für Rehabilitation, Berufsberatung
Vermittlung von Ansprechpartnern, z.B. für Rehabilitation, Berufsberatung
Menü-, Einkaufsservice, Wohnungsreinigung
Tipp:
Die private Unfallversicherung ist steuerlich absetzbar. Sie gehört zu den „sonstigen Vorsorgeaufwendungen“.
Versicherungen können kompliziert sein - das wissen wir. Wir helfen dir dabei, im Versicherungsdschungel durchzublicken und beantworten dir all deine offenen Fragen.